Am Puls von Microsoft

Microsoft: Mehr Geräte verkauft, aber weniger verdient

Microsoft hat seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2014 vorgelegt, welches aus Unternehmenssicht das zweite Quartal des Finanzjahres 2015 ist. Die Verkaufszahlen von Xbox, Lumia und Surface stiegen zum Teil deutlich. Auch der Umsatz klettert, unter dem Strich bleibt aber weniger in der Kasse. Der Gesamtumsatz wuchs leicht von 26,3 auf 26,5 Milliarden Dollar, der Gewinn ging von 6,56 auf 5,86 Milliarden zurück.

Surface ist jetzt ein Milliarden-Geschäft
Der Umsatz der Surface-Sparte wuchs um fast ein Viertel und überschritt die “magische” Milliarden-Marke. Genaue Verkaufszahlen will uns Microsoft jedoch weiterhin nicht verraten. Dass hinter dem Wachstum ausschließlich das Surface Pro 3 steht, darf man trotzdem unwidersprochen behaupten.

Lumia-Stückzahlen klettern auf immer noch bescheidenes Allzeithoch
10,5 Millionen Lumias wurden im letzten Quartal verkauft, so viele wie noch nie. Im Quartal davor waren es 9,3 Millionen Stück gewesen. Nach diversen Meldungen über sinkende Marktanteile kommt das vielleicht für Einige überraschend, die Erklärung ist aber ganz einfach: Der Gesamtmarkt ist einfach viel stärker gewachsen. Egal wie man es auslegt, es bleibt so oder so noch viel Luft nach oben.
Nicht nur durch die Konzentration auf den Low End Markt ging der Umsatz auf 2,3 Milliarden zurück, sondern auch dadurch, dass Microsoft jetzt kein Geld mehr von Nokia bekommt.

Xbox One: Preissenkung beflügelt Absatz
Kommen wir zur Xbox. Die Konsolenverkäufe insgesamt stiegen rasant, von 2,4 Millionen im vorletzten auf 6,6 Millionen im letzten Quartal. Die Preissenkungen bei der Xbox One haben ihren Effekt also nicht verfehlt. Während die neue Konsole kräftig wachsen konnte, brachen die Absätze der Xbox 360 gegenüber dem Vorjahreszeitraum weg, was natürlich keine große Überraschung ist.

Office 365: Geschenkte Abos lassen Kundenzahl explodieren
9,2 Millionen Abonnenten für Office 365 Home und Personal hat Microsoft zum Ende des letzten Quartals gezählt, was einem Zuwachs von satten 30 Prozent entspricht. Allerdings dürfte hier einfach jedes verkaufte Gerät mitgezählt worden sein, welches ein kostenloses Office 365 Personal Abo beiliegen hat. Der Consumer Umsatz mit Office ging nämlich trotz der Zuwächse um ein Viertel zurück. Im kommenden Jahr, wenn die kostenlosen Abos auslaufen, wird man sehen, ob die Strategie für Microsoft aufgeht und die Umsätze entsprechend klettern. Ich behaupte: Das wird passieren.

Und was macht die Cash-Cow Windows?
Die OEM-Umsätze mit Windows schrumpften um 13 Prozent. Angesichts der Tatsache, dass die Hersteller für viele verkaufte Geräte überhaupt kein Geld mehr an Microsoft überweisen müssen, ist das nachvollziehbar. Gleichwohl sagt Microsoft, dass der Rückgang hauptsächlich durch das Ende des “XP-Effekts” verursacht wird, was vorübergehend zu stark steigenden Absätzen geführt hat.

Und wer jetzt noch nicht genug von den Zahlen hat: Hier gibt es das volle Programm.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

Anzeige