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Bing via Office 365: Microsoft rudert zurück

Bing via Office 365: Microsoft rudert zurück

Im Januar kündigte Microsoft an, dass man in Zukunft die Installation von Office 365 (Buisness) um ein Browser-Plugin ergänzen wird, welches in Google Chrome die hauseigene Suchmaschine Bing als Standard setzen wird. Die Installation sollte automatisch passieren, allerdings sollten die Nutzer die Möglichkeit haben, diese Änderung sofort wieder rückgängig zu machen.

Danach kam, was gar nicht so schwer vorherzusehen war: Die Kunden protestierten gegen diese Maßnahme, Microsoft macht daraufhin einen Rückzieher und nimmt die geplante Maßnahme zurück, noch ehe sie begonnen hat.

So geschehen heute. In der Art und Weise, wie nur Microsoft kommunizieren kann, teilt man mit, dass die ganze Welt vor Begeisterung aus dem Häuschen war, aber es habe auch ein paar Bedenken gegeben, und diesen trage man nun Rechnung. So oder so ähnlich jedenfalls, lest am besten selbst.

Halten wir uns an die harten Fakten, die da lauten:

  • Besagte Browser-Erweiterung wird nicht automatisch Bestandteil des Installationspakets von Office 365 Plus.
  • Die Installation mit dem Februar-Update der Office-Suite bei allen Bestandskunden wird nicht durchgeführt.
  • Administratoren können selbst festlegen, ob sie die Browser-Erweiterung in die Installation von Office 365 Pro Plus integrieren wollen. In diesem Fall werden trotzdem nur Geräte innerhalb der Domäne mit dem Plugin versorgt.
  • Die Nutzer haben weiterhin die Möglichkeit, die Erweiterung abzuwählen und den Standard-Suchanbieter nach eigenen Wünschen festzulegen.

Wie man die optionale Auslieferung des Such-Plugins für Bestandskunden regeln möchte, steht noch nicht fest, dazu will Microsoft in den kommenden Wochen nochmals Informationen nachliefern.

Wenn man die Reaktionen auf die ursprüngliche Ankündigung verfolgt hat – die zudem in dieser Form leicht vorhersehbar waren – dann wusste man im Grunde schon, was passieren würde: Nämlich genau das, was jetzt da oben geschrieben steht. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Microsoft so vorprescht und dann wieder zurückrudert. Ich kann mir daher auch nicht vorstellen, dass sie so naiv sind, wie es den Anschein hat (vielleicht will ich das auch einfach nur nicht glauben). Vielmehr denke ich, es handelt sich um ein bewusstes Austesten von Grenzen, und auf dem Rückweg kann man sich dann dafür loben lassen, dass man auf das Feedback der Kunden hört…

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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