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Fazit zu den Surface Earbuds: Die unvollendete Sinfonie

Fazit zu den Surface Earbuds: Die unvollendete Sinfonie

Die Surface Earbuds sind die ersten In-Ear-Kopfhörer von Microsoft und nach den Surface Headphones überhaupt erst das zweite Audio-Produkt aus der Surface-Familie. Es ist ein insgesamt gelungener erster Wurf, die Schwächen sind allerdings nicht zu übersehen.

Microsoft findet den heiligen Komfort-Gral

Ich habe es in meinem Beitrag “Die ersten Tage mit den Surface Earbuds” bereits erwähnt, dieser Eindruck hat sich nochmals verfestigt und in anderen Erfahrungsberichten sehe ich mich ebenfalls bestätigt: Microsoft hat, was den Tragekomfort angeht, den heiligen Gral gefunden. Wer bisher mit Druckschmerz und anderen Problemen zu kämpfen hatte, der wird sich beim Tragen der Surface Earbuds immer wieder erschreckt ans Ohr fassen, ob sie überhaupt noch da sind oder ob sie rausgefallen sind. Auch nach mehreren Stunden spürt man sie praktisch überhaupt nicht.

Trotzdem sitzen die Surface Earbuds bombenfest, ich war damit laufen und habe sogar mutwillig versucht, sie mir aus den Ohren zu schütteln, es wollte mir nicht gelingen.

Für meine Ohren genügte grundsätzlich die Größe M der mitgelieferten Aufsätze, da der Sitz mit Größe L aber noch etwas stabiler war und der Komfort nicht darunter litt, habe ich diese genommen.

Lieferumfang der Surface Earbuds

Die Stärken

Neben dem bereits erwähnten traumhaften Komfort gibt es weitere Pluspunkte: Da wäre beispielsweise die Akkulaufzeit, die Microsoft mit 8 Stunden angibt. Die Praxis kommt dem ziemlich nahe. Selbst bei überdurchschnittlicher Lautstärke kann man mit den Earbuds 6-7 Stunden am Stück Musik hören, bevor sie zurück in die Ladebox müssen. Der rechte Earbud entleert sich deutlich schneller, weil er der “Master” ist. Trotzdem kann man ihn aber in der Box lassen und nur den linken Earbud im Mono-Betrieb verwenden, was längst nicht alle In-Ear-Pärchen beherrschen.

Bei der Sound- und Sprachqualität kann ich keinen Vergleich ziehen, weil ich keine anderen In-Ear-Kopfhörer zuvor so intensiv genutzt habe wie die Surface Earbuds. Ich habe sie subjektiv als gut bis sehr gut wahrgenommen, man sollte aber unbedingt die Surface Audio App verwenden, um den Klang mit dem Equalizer anzupassen.

Die Schwachpunkte

Die Gefahr bei der Aufzählung von Schwachpunkten eines Geräts ist, dass sich beim Leser ein zu negativer Eindruck festsetzt. Nichtsdestotrotz müssen sie dennoch klar benannt werden. Einige der folgenden Punkte kann Microsoft wohl noch durch zukünftige Updates nachbessern, auf jeden Fall sind sie für mich Hausaufgaben, die bis zum Erscheinen der zweiten Generation erledigt werden müssen:

  • kein Multipoint-Bluetooth, also keine gleichzeitige Verbindung zu PC und Smartphone.
  • Die Gesten funktionieren unzuverlässig und sind nicht anpassbar. Außerdem sind sie auf beiden Seiten unterschiedlich, was in den ersten Tagen der Nutzung für Verwirrung sorgt. Die Lautstärke-Geste funktioniert außerdem nur während der Wiedergabe.
  • Es gibt keine Trageerkennung, welche die Musik pausiert, sobald man die Earbuds aus dem Ohr nimmt.
  • Kein Wireless Charging
  • Der Ladestand des Akkus in der Ladebox lässt sich nirgends auslesen, auch nicht in der Surface Audio App.
  • Bei einigen Nutzern tritt ein Rauschen und Knacken auf.

Surface Earbuds

Mein Fazit

Mit den Surface Earbuds hat Microsoft durchaus bewiesen, dass sie das Potential besitzen, im Konzert der Großen mitzuspielen. Dass andere Hersteller hier schon etwas mehr Erfahrung haben, ist allerdings ebenfalls nicht zu übersehen, und daher reicht es im ersten Versuch nur für die “zweite Geige”.

Wer die bequemsten In-Ear-Kopfhörer sucht, kommt an den Surface Earbuds trotzdem nicht vobei. Zu einem günstigeren Preis könnte man über die vorhandenen Schwächen hinwegsehen und ihnen eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Rund 220 Euro sind aber einfach zu viel Geld.

Ich habe dennoch tagelang mit mir gehadert. Mein Fan-Herz wollte sie behalten, aber schließlich habe ich sie doch zurück gegeben. Die fehlende Bluetooth Multipoint-Unterstützung war dafür ausschlaggebend. Ich wollte die Surface Earbuds haben, um sie den ganzen Tag am Schreibtisch zu tragen, Musik zu hören, an Videokonferenzen teilzunehmen und Telefonate zu führen, und genau das geht nicht, weil sie sich nicht mit PC und Smartphone gleichzeitig verbinden können.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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