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Das verbotene Windows 11 Upgrade im Selbstversuch – Teil 1

DrWindows

Redaktion
Das verbotene Windows 11 Upgrade im Selbstversuch – Teil 1
von Martin Geuß
Windows 11 das verbotene Upgrade


Das Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 wird kostenlos sein, aber es wird vielen Nutzern verwehrt bleiben, weil ihr PC die Mindestanforderungen nicht erfüllt. So geht es auch mir, der Intel Core i7-7700k in meinem primär genutzten Desktop-PC wird, obwohl er nach wie vor über ausreichend Leistung verfügt, von Windows 11 nicht unterstützt. Weil ich jedoch der Überzeugung bin, dass es trotzdem funktioniert, habe ich das „verbotene Upgrade“ dennoch durchgeführt und werde an dieser Stelle berichten, wie es mir erging bzw. ergehen wird.

Eine Sache vorweg: Microsoft für die Systemanforderungen von Windows 11 zu kritisieren, ist die eine Sache. Das tue ich selbst auch, ich halte das zumindest teilweise für reine Willkür, um den Verkauf neuer Geräte anzukurbeln. Dennoch bin ich mir bewusst: Wenn durch den Betrieb von Windows 11 auf einem offiziell nicht unterstützten Gerät Probleme auftreten, gibt es dafür nur einen einzigen Schuldigen, nämlich mich selbst.

Den Selbstversuch habe ich mit der ISO-Datei der Build 22000.194 gestartet. Das ist offiziell noch eine Insider-Version, was aber keinen Unterschied macht, denn es werden ja ohnehin nur noch kumulative Wartungsupdates für Windows 11 veröffentlicht.

Aktualisiert wird ein Windows 10 Pro mit allen aktuellen Updates auf dem Stand vom 24. September 2021.

Nach dem Start des Setups erscheint die Warnung, über die wir bereits berichtet haben. Sie weist mich darauf hin, dass ich auf eigenes Risiko handle, was ich durch den Klick auf „Annehmen“ bestätigen muss, um das Setup fortzusetzen.

Windows 11 Upgradehinweis

Nachdem der Hinweis bestätigt wurde, schlägt das Windows 11 Setup ein vollständiges Upgrade vor, unter Beibehaltung aller Programme und Dateien. Alle wichtigen Daten habe ich selbstverständlich vorher gesichert, sodass ich nun beruhigt auf „Installieren“ klicken und abwarten kann, was passiert.

Windows 11 Upgrade

Ihr ahnt es möglicherweise schon: Der Rest der Geschichte ist wenig spektakulär. Das Upgrade läuft durch, der PC wird mehrmals neu gestartet, und schließlich befinde ich mich auf dem Desktop von Windows 11.

Ein erster kurzer Check zeigt: Alle Daten sind noch da, alle installierten Programme wurden ebenfalls übernommen, und soweit ich das nach drei Tagen und diversen Tests beurteilen kann, laufen die Programme alle noch.

Das Startmenü ist leer bzw. jungfräulich, das heißt es sieht so aus wie nach einer Neuinstallation, die Verknüpfungen von Windows 10 wurden also nicht übernommen (siehe auch hier). Außerdem scheinen einige Dateiverknüpfungen verloren gegangen zu sein, beim Öffnen einer jpg-Datei bekam ich beispielsweise erst wieder den bekannten Dialog zu sehen, der fragt, mit welchem Programm dieser Dateityp geöffnet werden soll. In Summe aber scheint es ein reibungsloses Upgrade gewesen zu sein.

Eine Einschränkung habe ich aber bereits entdeckt: Ich kann in Hyper-V die finale Version von Windows 11 nicht mehr virtualisieren, hier erscheint zu Beginn des Setups die Meldung, dass die Hardware nicht kompatibel ist, und das war’s (trotz aktiviertem TPM in Hyper-V). Workaround ist die Verwendung einer älteren Insider-ISO-(z.B. 22000.132), dort ist diese Prüfung noch nicht enthalten.

Außerdem habe ich festgestellt, dass ein Rollback auf Windows 10 nicht möglich ist, das ist bei einem manuell durchgeführten Inplace-Upgrade allerdings völlig normal. Die Gelegenheit, zu Windows 10 zurückzukehren, wird es nur geben, wenn man das Upgrade auf Windows 11 per Windows Update durchführt.

Der spannende Teil beginnt jetzt. Microsoft hat davor gewarnt, dass Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware keine Updates erhalten wird. Allgemein geht man davon aus, dass sich diese Aussage auf künftige Feature-Updates bezieht, man aber dennoch Wartungs- und Sicherheitsupdates bekommt. Die aktualisierten App-Updates z.B. für Uhr, Snipping Tool oder Fotos App, sind bislang nicht angekommen, allerdings ist das bei mir ja nun keine Insider-Installation mehr, ich befinde mich auf dem Standard-Releasepfad.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass sich Windows 11 auch auf nicht kompatibler Hardware einwandfrei betreiben lässt. Ich werde berichten.


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Artikel im Blog lesen
 
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"Der spannende Teil beginnt jetzt. Microsoft hat davor gewarnt, dass Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware keine Updates erhalten wird."

Das kann MS nicht bringen. Damit würden Sie sehr viele Rechner ungeschützt lassen. Oder sind hier nur Feature Updates gemeint?
 
In meinem Asus Rog Notebook läuft tpm2.0 und i7 7700. Hab Insider Build 22458.1000 drauf. Kriege im insider Menü ne gelbe Warnung, dass der Prozessor nicht supported ist und Benutzerlebnis nicht geil ist. Merke aber echt nichts, läuft super.
 
@Martin: Vielen Dank für den Beitrag. Bei Hyper-V bin ich hellhörig geworden. Ich habe unter W10 Windows 11 via Hyper-V und aktivierten TPM installiert. Dann kam ich auf die Idee die W11-VM auf meinen 2. Rechner zu kopieren und dort unter Hyper-V zu importieren. Leiter startet dann W11 auf dem 2. Rechner unter Hyper-V wegen dem aktivierten TPM nicht. Es wäre also interessant zu erfahren, was man beim Umzug einer VM bei aktivierten TPM von einem Rechner auf den anderen beachten muss. Das wird ja wohl in Zukunft den einen oder anderen Treffen, dass man eine VM umzieht oder gar ein Image von einem alten Rechner auf einen neuen Rechner aufspielt. In jedem Fall wird wohl TPM in die Suppe spucken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solches Problem nicht lösbar sein soll. Via Google habe bisher nur herausgefunden, dass das Problem wohl an ungültigen Zertifikaten hängt.
 
Vielen Dank für den hoch interessanten Beitrag zu diesem viel diskutierten Thema.
Bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf dieses Versuchs.
 
Das kann MS nicht bringen. Damit würden Sie sehr viele Rechner ungeschützt lassen.
Macht MS bereits!

Windows 7 und 8 verweigern Sicherheitsupdates wenn - Achtung! - die CPU zu neu ist. Also genau der gegenteilige Fall.

 
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass sich Windows 11 auch auf nicht kompatibler Hardware einwandfrei betreiben lässt. Ich werde berichten.
Du suggerierst mit der Aussage, dass dein Computer stellvertretend für alle sonstigen nicht unterstützten Hardwarekonfigurationen steht. Du lehnst dich mit deiner Aussage ziemlich weit aus dem Fenster. Deine Hardware stellt nur eine mögliche Fallunterscheidung dar, neben vielfach sonstiger Hardware-Fallunterschiedungen.
Dein Versuch kann nur für deine spezielle Hardwarekombination mit seinen speziellen elektronischen Firmwarelösungen gelten!
 
Windows 7 und 8 verweigern Sicherheitsupdates wenn - Achtung! - die CPU zu neu ist. Also genau der gegenteilige Fall.
Windows 7 bekommt hochoffiziell keinen Support mehr
Info zum Ende des Supports für Windows 7 – Microsoft
Nach 10 Jahren lief am 14. Januar 2020 der Support für Windows 7 ab
Sie können Ihren PC mit Windows 7 zwar weiterhin verwenden, doch ohne weitere Software- und Sicherheitsupdates sind Sie damit einem höheren Risiko für Viren und Malware ausgesetzt.
Häufig gestellte Fragen zum Lebenszyklus – Windows
Der allgemeine Support für Windows 8.1 endete am 9. Januar 2018. Der erweiterte Support endet am 10. Januar 2023.
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht MS bereits!

Windows 7 und 8 verweigern Sicherheitsupdates wenn - Achtung! - die CPU zu neu ist. Also genau der gegenteilige Fall.

Windows 7 ist EOL. Windows 8 hat kaum jemand genutzt. Firmen überhaupt nicht. Windows 8 benötigt CPUs mit NX-Bit, das ein Sicherheitsfeature ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Windows 11 (Build 22000.194) läuft auf meinem Laptop Nr. 1 ohne Probleme (TPM 2.0 ist vorhanden und aktiv, Secure Boot ist im Moment - noch - deaktiviert).

Wenn Windows 11 offiziell verteilt wird, dann erfolgt ein Clean Install incl. aktiviertem Secure Boot und TPM 2.0, die Gründe für den Clean Install:

  1. RAM Erweiterung auf 16 GB (2x8 GB, 2. Halterung muss eingelötet werden, RAM [8 GB, baugleich zum verbauten] ist nachbestellt, beide RAM-Riegel stehen in der QVL des Laptops
  2. Tausch der 500 GB SSD gegen eine 1 TB SSD
Meine Fachwerkstatt macht dieses für 69,00 € incl. Material, Zerlegen, Einbau, Zusammenbau (RAM und große SSD stelle ich der Werkstatt zur Verfügung, sobald sie eingetroffen sind).

Laptop Nr. 2 läuft wieder mit Windows 10 und wird es bis Support-Ende (kein TPM vorhanden - weder 1.2 noch 2.0), danach mit Linux.
 
@Yee Haw
Wenn Du mich meinst:
Sobald Microsoft Windows 11 offiziell veröffentlicht und auch das MCT angepasst hat, dann wird ein entsprechender Boot-Stick erstellt.
Laptop Nr. 1 geht demnächst in die Werkstatt, Teile (RAM und SSD) sollen am 05.10.2021 eintreffen.
Danach geht der Clean Install los, ohne "Rumbiegen in der Registry" (Deine Worte).
 
...bei mir läuft das Update von Windows 10 auf Windows 11 seit Beginn ohne Probleme. Bei der Installation wurde auch das Startmenü übernommen.
 
Hallo,

Bei mir erscheint folgende Meldung wenn ich die Insider ISO runterladen möchte. Kann da jemand weiter helfen?
 

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Download der 22454-Iso läuft etwas langsam - nur 5 bis 15 MByte/s - aber problemlos von der Seite in Post #19
 
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