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Digitalisierung Nein danke: Das deutsche Schulsystem verharrt in der Kreidezeit

Eine US Firma als Teilhaber einer "hochsicheren Deutschen Cloud" - das geht per Definition nicht da die US-Firma sich an US-Recht halten muss. Und wenn da ein Brief von der Homeland-Security reinflattert dann wird der befolgt.
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Die einzige Loesung ist die Server, noch besser die Protokolle von Office 365 zu lizensieren so das Dritte das datenschutzkonform anbieten koennen.
Aber das ganze betrifft ja nicht nur Schulen - gerade Firmen sollten was Wirtschaftsspionage angeht da erhebliche Kopfschmerzen haben...
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@setter: in NRW gibts landesweit ein Rechenzentrum auf das die Lehrer via RDP zugreifen (inkl. Zwei-Faktor-Authentifizierung)... .
 
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"Und wenn da ein Brief von der Homeland-Security reinflattert dann wird der befolgt."

Was ich dabei ja nie ganz verstehe: Wer außer Schwerstkriminellen wie Terroristen muss sich eigentlich darum Sorgen machen? Und... warum sind Nachrichtendienste eigentlich grundsätzlich böse?

Im gleichen Atemzug wird dann immer davon geredet, dass wir von der Justiz/Exekutive nicht ausreichend vor Terrorismus/Kriminalität geschützt werden. Also, was jetzt? Erst darüber aufregen, dass Exekutivorgane bei begründetem Verdacht von Schwerstkriminalität die Mithilfe von Institutionen, oder Firmen, die Daten speichern, bemühen, oder diese sogar erzwingen, und dann über Überwachung schimpfen. Da beißt sich irgendwas gewaltig. Zumal für mich Polizei, Justiz und Nachrichtendienste nicht unter "bösem" Generalverdacht stehen.

Da ist, vor allem bei uns, einfach unheimlich etwas eingerissen. Und, entsprechende Leute aus Politik und anderswo werden auch nicht müde, immer wieder mit dem Finger darauf zu stoßen. Warum konnten denn z.B. die Leute, die in Deutschland fliegen gelernt haben, und sich hier schön in ihren "Kulturvereinen" verstecken konnten, das World Trade Center in Schutt und Asche legen? Muss am Überwachungsstaat liegen. Oder auch nicht.
 
Inwiefern werden die Namen und die Daten über das Internet rausgegeben?

Wenn keine Rücksicht auf Daten gelegt werden, geschieht dies z.B. über Smartphones und Nutzung diverser Apps und Services. Wenn ein Lehrer z.B. OneNote auch mobile (via CLoud) nutzt und darin Schülerdaten behandelt. Wenn Schülerdaten in (Private) Adressbüchern übertragen werden, was nicht sein darf, und diese durch diverse Apps eingesehen werden. Wenn diverse Apps zur Schülerverwaltung genutzt werden (digitales Klassenbuch) bei denen ein Cloudservice hinten ansteht. Auch die Kommunikation mit Eltern über E-Mail kann unzulässig sein wenn Personen bezogene Daten ausgetauscht werden. Hier müssen entsprechende Rahmenbedingungen erfüllt sein.
 
Das verstehe ich.

Wobei ich jetzt das Beispiel mit OneNote für etwas weit her geholt halte. Warum sollte ein Lehrer das in OneNote speichern?
 
Vielen Klagen stimme ich hier zu, was den Zustand der Schulgebäude angeht, was die zeitgenössische Pädagogik, sogar was IT angeht. Ich kann aber den Schulbehörden insofern zustimmen, als die 'Cloud-Anbieter' sehr intransparent sind in der Kommunikation, was sie genau mit den Daten in der Cloud machen. Es ist ja noch nicht einmal klar, was das Wort 'löschen' für ein Account und seine Daten konkret bedeutet (ja, auch DrWindows-User und selbst MS-Mitarbeiter können darüber keine präzise Auskunft geben). Und es sind eben diese Intransparenzen, die zu Spekulationen und Unsicherheiten Anlass geben. Daten zu erfassen (das ist etwas anderes als Inhalte mitzulesen) ist das Geschäftsmodell von MS und da gibt es einen Interessenskonflikt von Geschäft und Datentransparenz. Ich würde mir wünschen, dass es eine Art staatliche Zertifizierungsinstanz gäbe, die Cloud-Dienste evaluiert in Hinsicht auf ihre Transparenz, Datenqualität und Funktionsweise der Algorithmen. Solange es hier Unsicherheit gibt, gilt der Schutz der Privatsphäre der Schüler vor technischem Fortschritt.
Was die Datengier von MS angeht (als deren Geschäftsmodell), dass diese größer ist als die Verantwortung für die Sicherheit der User, zeigt sich im aktuellen VPN-Bug bei Windows. Man muss die Telemetrie-Übermittlung erst erlauben, um VPN wieder zum Laufen zu bringen.
Und! Sicherheitsbestrebungen als Argument für technischen Rückschritt zu nehmen, ist ja mal total daneben. Im Gegenteil, das Bestreben um Sicherheit ist eine wichtige Motivation für Fortschritt. Zum einen wird geklärt, was neue Techniken eigentlich bedeuten, zum anderen werden Sicherheitstechnologien entwickelt und eingesetzt (so ist Sicherheit ein wichtiges Thema etwa bei der Diskussion um die Entwicklung von Quantencomputer).
 
Was ich hier wieder lese von wegen der Gesellschaft wären die Schüler nichts wert...
Leute, die Schulen stehen unter der Obhut des Landes, und dieses wird von Politikern "betrieben".
Wählt anders, dann ändert sich der Umgang mit den Schulen auch, bestenfalls.
Andere Politiker können dann auch auf europäischer Ebene eine Digitalsteuer einführen, damit zumindest etwas von den Gewinnen von Facebook & Co "im Lande" bleibt.
Aber wir in Deutschland haben einfach verlernt, einfache Lösungen für komplizierte Fragen zu finden und machen es genau andersrum, damit Leute wie der Winterkorn (ex VW-Vorstand) mehr aufs Konto überwiesen bekommen als sie verdienen.
Zudem sollte man sich überlegen, ob man nicht den Föderalismus aufgibt und statt dessen ein Toprunner-Prinzip einführt
 
Ich verstehe es nicht. Echt jetzt, warum redet Ronellenfitsch nur über Office 365???
Klar, die PERSONAL Cloud kann mit den USA verbandelt sein, muss aber nicht. Die Clouddaten liegen da, wo man sich aufhält. Macht man als Schüler ein paar Monate Schule in den USA, merkt das System, dass man häufiger aus den USA zugreift und zieht die Daten in die USA um.
Anders ist es aber bei Office 365 FOR BUSINESS, was es für Schulen praktisch kostenlos gibt! Da liegen die Daten in Europa und bleiben da. MS hat aktuell mindestens drei Rechenzentren in Europa (Irland, Niederlande und noch eines, Deutschland kommt dazu).
Bei der Cloudsoftware Onedrive for Business, die man dabei nutzt, handelt es sich um etwas völlig anderes als bei dem Onedrive Personal.
Onedrive for Business setzt auf Sharepoint auf und nutzt ActiveDirectory-Rechtemanagement. Aus diesem Grund kann noch nicht einmal ein simpler Supporttechniker ohne Zustimmung des Nutzers auf die Daten zugreifen.
USA und Datenzugriff? Quark. Ronellenfitsch scheint keine Ahnung zu haben.
 
Mir ist natürlich nicht bekannt in welchem Bundesland die Kommentatoren hier jeweils unterwegs sind, ich möchte aber als Lehrer an einer Bayerischen Realschule mal mit dem Kreidezeitmythos der hier durch viele hochgehalten wird aufräumen (zumindest für die Schullandschaft die ich kenne). An unserer Schule kommt Office365 zum Einsatz, jeder Schüler, jeder Lehrer kann es kostenfrei erhalten. Wir unterrichten im Rahmen eines erstellten Mediencurriculums, halten Fortbildungen, Best-Practice-Stunden mit Schwerpunktsetzung Medienerziehzng für unsere Schüler usw. Wir haben für 800 Schüler nahezu 200 PCs in jedem Raum Wlan, Beamer, Wacom Grafiktablets, Bluray-Player und Miracast-Support. Weiter haben ein internes Fortbildungsangebot zu zahllosen Anwendungen wie Padlet, Onenote, Videoschnitt, Feedback-App etc. und halten auch Microfobis ab. Jetzt zu sagen das wäre aber ein Einzelfall lasse ich nicht gelten da zahlreiche Schulen in meiner Umgebung ganz genauso arbeiten. Ich kann zumindest für Gymnasien und Realschulen in Landkreis-Trägerschaft sptechen. Bei uns ist alles auf die Prämisse "Souveränes Handeln im Zeitalter digitaler Medien" ausgerichtet. Die Geräte sind dabei für uns stets nicht Zweck sondern Mittel zum Zweck.
 
Haben wir damals in der schule vor Rund 35 Jahren auch was gelernt oder sind wir, weil wir damals keine Computer in der Schule hatten dümmer als heute unsere Kinder?
Also wenn ich mir so manche Kinder Heute ansehe die Zwar schnell mit ihrem Smartphone zur Hand sind, aber leider keine Richtige Frage in google eingeben bzw. Formulieren können, Frage ich mich tatsächlich wie die ohne Smartphone Existieren könnten.
Ich will es ja nicht hoffen aber sollte der ganze Scheiß mal ausfallen sind die doch völlig aufgeschmissen ohne Google, Bing, Pornhub usw. unsre Art wird aussterben noch bevor die Weltklimakatastrophe richtig losgeht.
 
Das verstehe ich.

Wobei ich jetzt das Beispiel mit OneNote für etwas weit her geholt halte. Warum sollte ein Lehrer das in OneNote speichern?

Was spricht dagegen? Vom Datenschutz abgesehen, bietet sich OneNote als Karteikasten gut an. Darin lassen Bewertungen ablegen und Literatur /Arbeitsblätter. OneNote ist nichts weiter als eine große Bibliothek - Erlaubt es alles an einem Platz zu haben, Tabellen Arbeitsblätter etc.pp.

@Setter: Welche Alternativen soll es geben?
Moodle; Mahadie soweit mir bekannt. Dr.Kaiser bietet auch Teamarbei an (Soweit mir bekannt in Hessen weit verbreitet) . MT-Reinhard hatte auch entsprechende Lösungen auf Basis WinServer. Threema Works ginge für interne Kommunikation.
Die Schülerverwaltung ist eh auf LusD und die Bibliothek läuft über Littera.
Es braucht in weiten Teilen kein 365.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich jedenfalls möchte nicht, das mein Sohn, der in die Grundschule geht, Daten in die Cloud hochlädt. Das kann er sich später immer noch überlegen, wenn er selber die Entscheidung treffen kann, was er von sich preisgeben will, und was nicht. Wie sollte man so etwas als Elternteil kontrollieren, wenn man ständig über irgendwelche Hacks und Datenverluste liest ?

Und ich finde ich es gut, das es Datenschutzbeauftragte gibt. Wenn etwas intransparent ist, und nicht der Datenverordnung entspricht, ist es für mich erst mal zweitrangig, ob jemand das als "Steinzeit" ansieht. Als wenn die Cloud Anbieter so selbstlos wären und denen es überhaupt nicht um Daten und Verbreitung ginge...Was dann damit passiert, steht in den Sternen.

Hier gilt die Prio dem Schutz der persönlichen Daten, erst recht bei Schülern bzw. Heranwachsenden. Man kann auch mit Office prima offline arbeiten, erst recht in dem Alter, um zu lernen. Wenn es denn überhaupt dann schon sein muss. Für mich gibt es da Prioritäten, die weitaus wichtiger sind, als MS Office (365) und die Windows Produkte, oder den ganzen anderen Cloud Kram.

Das kommt mit Sicherheit noch früh genug.
Ordentlich Lesen, Schreiben und Rechnen sehe ich erst einmal wesentlich wichtiger an. Erst recht sollte das Geld lieber dazu genutzt werden, kaputte Schulhöfe, Kita Einrichtungen, Spielplätze auf Vordermann zu bringen und genügend Lehrpersonal einzustellen, als danach zu schreien, amerikanische Software Konzerne so früh wie möglich zu pushen.

Von wegen, wir bleiben auf der Strecke. Intelligenz definiert sich nicht durch die Cloud, hier gilt es erst einmal die Basics und Intelligenz des jungen Lebens bezogen auf den Alltag zu fördern, die ganze Software kommt da noch früh genug zum Zug.

Wenn ich bereits Kinder mit 7 Jahren und eigenem Smartphone sehe, wie diese bereits eigene Video bei YouTube hochladen, verstehe ich die Welt nicht mehr. Man kann sich sein ganzes Leben mit so etwas kaputt machen, das Internet vergisst nie. Daher volle Unterstützung für den Datenschutz, erst recht in jungen Jahren. Wir Eltern sind dafür verantwortlich, das zu kontrollieren, und ich finde dahingehend den Datenschutz streng ausgelegt einfach in Ordnung.
 
Vollkommen richtig Martin ! Das deutsche Bildungswesen hat schon lange fertig und ich gehe jede Wette ein, das auch in 10 Jahren noch immer ausschließlich mit der Schreibtafel "gelernt" wird. Datenschutz ist wichtig keine Frage, aber Deutschland mit seiner perversen Angst vor alles und jedem, und der permanenten Miesmacherei von technologischem Fortschritt, wird gewaltig abstürzen wenn man nicht endlich in allen Belangen den Kurs korrigiert !

Und selbstverständlich müssen die Lehrer sich auch endlich darauf einlassen, und nicht glauben das sie mit ihrer "Steinzeit-Pädagogik" oder was das sein soll, auf dem aktuellen Stand sind und das immer so funktioniert.
 
Ich verstehe es nicht. Echt jetzt, warum redet Ronellenfitsch nur über Office 365???
Klar, die PERSONAL Cloud kann mit den USA verbandelt sein, muss aber nicht. Die Clouddaten liegen da, wo man sich aufhält. Macht man als Schüler ein paar Monate Schule in den USA, merkt das System, dass man häufiger aus den USA zugreift und zieht die Daten in die USA um.
Anders ist es aber bei Office 365 FOR BUSINESS, was es für Schulen praktisch kostenlos gibt! Da liegen die Daten in Europa und bleiben da. MS hat aktuell mindestens drei Rechenzentren in Europa (Irland, Niederlande und noch eines, Deutschland kommt dazu).
Bei der Cloudsoftware Onedrive for Business, die man dabei nutzt, handelt es sich um etwas völlig anderes als bei dem Onedrive Personal.
Onedrive for Business setzt auf Sharepoint auf und nutzt ActiveDirectory-Rechtemanagement. Aus diesem Grund kann noch nicht einmal ein simpler Supporttechniker ohne Zustimmung des Nutzers auf die Daten zugreifen.
USA und Datenzugriff? Quark. Ronellenfitsch scheint keine Ahnung zu haben.

Danke für deinen Post, und den Informationen/Einschätzungen. Meiner Meinung nach machen sich auch viele einen viel zu großen Kopf, bzw. bekommen Hirngespinste eingepflanzt, von Leuten, die keine Ahnung haben, aber immer politisch was her machen müssen.

Ist für mich übrigens auch typisch für das Deutschland/Europa dieser Tage.
 
@chakko: ist zwar OT - aber die offizielle Version von 9/11 ist sowas von LOL. Immerhin hat man der die Homeland-Security zu "verdanken".
Mal abgesehen davon: glaubt jemand das Terroristen, organisiertes Verbrechen etc. irgendeine Cloud benutzen? Genauso gut koennten die ja Personalausweise verlieren...
Was den Datenschutz angeht: einfach mal anschauen wie die Strafen bei Missbrauch durch Behoerden aussehen - das ist vollkommen lachhaft. Dabei untergraebt sowas das Vertrauen in die Demokratie. Es fehlt schlichtweg ein Gesetzesbuch fuer "Verbrechen an der Demokratie"...
 
Sicherlich nicht für ihre Aktivitäten, aber... irgendjemand hinterlässt immer irgendwo seine Spuren. Sonst würde ja auch nicht so viel Geld und Effort in die Cybergeschichte gesteckt. Das wird immer wichtiger. Machen die ja nicht zum Spaß, und, die Etats dafür müssen die vor Kongressen rechtfertigen, die auch nicht zum Spaß einfach so Geld aus dem Fenster werfen.

Es fehlt schlichtweg ein Gesetzesbuch fuer "Verbrechen an der Demokratie"...

Fragt sich bloß, was das Ganze mit Demokratie zu tun hat.

Hast du mal davon gelesen, was die neue Datenschutzverordnung vor allem für kleine Unternehmen, oder Forenbetreiber bedeutet? Das hat dann wirklich rein gar nichts mehr mit "Demokratie" zu tun, sondern einfach mit völlig übertrieben aufgeblasenem, panischen "Sicherheitsbewusstsein". Was keins ist. Und komplett kontraproduktiv ist, weil es diejenigen bestraft, die keine Möglichkeit haben, sich ausgiebig mit juristischem Bla zu befassen.
 
@chakko
Die Daten verkaufen sich großartig. Der Seuche aka Spam in den E-Mail-Postfächern kommt ja nicht von sonstwo her. ^^
 
Natürlich werden Geschäfte mit Daten betrieben. Und, natürlich gibt es nicht kostenlos im Netz Webspace. Aber.... das Netz ist auch kein Privatraum. Wer sich darüber nicht im Klaren ist, der kann weiter Halbnacktfotos von der letzten Hausparty bei Facebook hochladen.

Ich hatte es ja schon einige Male geschrieben: Am Ende ist so eine Diskussion auch irrelevant. Ich denke nicht, dass viele möchten, dass Werbung im Netz abgeschaltet wird, oder sonstige Monetarisierung per Nutzerdaten, denn, das würde heißen, dass an jeder Ecke einer die Hand aufhält, und fragt "Ey... haste mal 'nen Euro?...". Ich behaupte jetzt einfach mal, das will niemand.
 
Das Geld geht ja nicht an denjenigen, der es dringend nötig hat, sondern es bereichert die Taschen derer, diese ohnehin schon mehr wie genug haben.
Es ist also eine weitere Form der Umverteilung von Einkommen und Vermögen von unten nach oben. Das kann man nicht für gutheißen, wenn man selbst nicht dazugehört. Diese Denkweise ist surreal und spielt denjenigen da oben geradezu in die Falle.
 
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