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Intels und Microsofts Marketing-Zirkus um die Copilot-Taste

DrWindows

Redaktion
Intels und Microsofts Marketing-Zirkus um die Copilot-Taste
von Martin Geuß
Copilot-Taste auf der Windows-Tastatur


Bei Microsoft treibt die akute Copilotitis weitere Blüten: Nur wenn ein PC über eine Copilot-Taste verfügt, kann er auch ein echter KI-PC sein. Das haben die Redmonder laut Intel so definiert. Im Januar klang das allerdings noch anders.

In einem Medienbriefing (via TheVerge) zeigte Intel eine Folie mit den “Mindestanforderungen” an einen KI-PC. Laut Microsoft müsse dieser nicht nur über einen aktuellen Prozessor und eine Neural Processing Unit (NPU) verfügen, sondern auch über den Microsoft Copilot und die dedizierte Copilot-Taste.

Systemvoraussetzungen für einen KI-PC

Auf der CES hatte Microsoft die Copilot-Taste feierlich vorgestellt. Ich hatte daraufhin bei Microsoft nachgefragt, ob diese Taste denn verpflichtend ist und somit ein Teil der Hardware-Zertifizierung wird. Das hatte Microsoft verneint und mitgeteilt, weder die Copilot-Taste selbst noch deren Position auf der Tastatur seien in irgend einer Weise vorgegeben.

Was da oben zu sehen ist, steht ziemlich sicher nur scheinbar im Widerspruch zu dieser offiziellen Stellungnahme. Was Microsoft und Intel da veranstalten, ist einfach nur ein wenig Marketing-Zirkus. Beide Unternehmen verfolgen schließlich das Ziel, im Sog des KI-Hype den Verkauf neuer PCs anzukurbeln.

Ein “KI-Gütesiegel” wird aber ganz sicher nicht ausreichen, um Käufer anzulocken. Was es braucht, ist ein echter Mehrwert, also Funktionen, welche die Möglichkeiten der NPU wirklich ausreizen. Außer ein paar Webcam-Gimmicks gibt es da bislang nichts, auch der Windows Copilot ist derzeit noch eine Luftnummer. Zur Entwicklerkonferenz BUILD im Mai erhoffe ich mir diesbezüglich spannende Neuigkeiten.


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Als KI-Funktion sinnvoll fände ich eine Handschriftenerkennung, die ausschließlich lokal läuft und nur meine Handschrift lernt. Aber so etwas wird wohl niemals kommen, da es sich aus Anbietersicht kaum bis gar nicht monetarisieren lässt.
 
Mein Pixel Smartphone ist so voller AI. 99% davon nutze ich nicht (wissentlich), 1% ist Spielerei. Weshalb sollte das an (m)einem Windows PC anders sein?

Irgendwie verstehe ich diesen ganzen Hype um AI nicht, da sich das meist (für mich) als blanke Spielerei entpuppt hat. AI generierte Bilder haben schon was (meinem Geschmack nach), ganz abseits der offensichtlichen Fehler im Bild ("versteckte" generierte Gesichter, anhand der Texte, Hände usw.), aber bedarf es dazu einen "AI PC"? Nö.

Aber geschenkt: AI soll Verkäufe ankurbeln und mir suggerieren, "hey, hier ist Mehrwert", das geht dann völlig abseits von Rational, sondern pur Emotional.
 
KI ist das magische Etikett, das seit dem Start der Hype mit ChatGPt jedem Gerät angeklebt wird, das irgendwie "betrieben" wird, egal wie schlicht es ist. Wischroboter gehören natürlich auch dazu.

KI ist so ziemlich der schwammigste Begriff, der je erfunden wurde und eignet sich damit hervorragend für jeden noch so schwachsinnigen Marketing-Gag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss eigentlich immer an die späten 1990er denken. Damals war es "Multimedia". Jeder Rechner, der einen Schlitz hatte, in den eine CD passte, war "Multimedia"; wenn er mehrstimmig tönen konnte auch. Und die TV-Overlay-Karten und briefmarkengroßen Digitalvideos erst....so was von Multimedia.
Klar das war ein Hype, eine unglaubliche Marketing-Luftpumpe. Nur: Der Hype und Begriff verschwanden zwar bald, die damals Multimedia genannte und noch ganz am Anfang stehende Technik nicht: Netflix, Spotify, eigentlich das ganze Digitalfernsehen und Kino, das Cockpit im Auto, der sprechende Toaster....alles sowas von Multimedia. Nur ist es selbstverständlich geworden, durchzieht das ganze digitale und analoge Leben, ist einfach da.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das Ganze mit KI wiederholen wird. Heute ein schmissiger Begriff um zaghafte Anfänge mit teils belächelnswerten Ergebnissen. Aber morgen? Da wird vielleicht keiner mehr von "KI" reden, die nächste Generation nichts vom heutigen Gefasel von ChatGPT wissen, die Älteren sich nicht mehr erinnern. Aber die Technik, weitgehend den Kinderschuhen entwachsen, ist dann wahrscheinlich allgegenwärtig und einfach da.
 
Jein.
Multimedia war der Slogan der Unterhaltungsindustrie. KI durchtränkt aber alle Lebensbereiche und übertrifft es damit um mehrere Größenordnungen und die Hype steht, nachdem was ich in der US-Presse so mitbekomme, erst am Anfang. Damals wurde weder das Goldene Zeitalter bzw der Untergang der Menschheit im gefolge der Multimediahype prophezeit.

In der deutschen Presse kümmert die Berichtserstattung zu dem Thema vor sich hin.
In Google News US gibt es eine eigene Nachrichtenrubrik "Artificial Intelligence" die einen kleinen Vorgeschmack vermittelt, was uns in dieser Hype noch blühen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Webwatcher: Natürlich hast Du damit Recht: Die Dimensionen (der Auswirkungen) von KI dürften die von "Multimedia" bei weitem übersteigen; die Ängste hielten sich damals in Grenzen. Die Parallelen in Umgang und Kommunikation sind dennoch da. Auch und vor allem, was die Goldgräberstimmung der Industrie anbelangt (Microsoft ist da ein sehr anschauliches Beispiel, wie sie es auch zur Multimediamania waren).
 
@swi Danke für deinen Kommentar. 🙂 Parallelen sind natürlich zu einstmals zum Thema "Multimedia" vorhanden und ja: ich erinnere mich daran, wie da teils Dinge "fett" mit Multimedia beworben wurden.

Trends und Hypes sind klar keine Erfindung der Neuzeit. Dennoch würde ich behaupten, ist die heutige Vernetzung der Daten das Entscheidende, der gravierende Unterschied. Wir sind heutzutage informiert wie nie, haben Zugriff auf so viel Wissen wie nie. Anders herum: Dienste benötigen Informationen über uns, um zu funktionieren und werden fleißig mit Dritten geteilt. Und mit Vierten, Fünften usw.
Die Tragweite ist um einiges größer geworden, dem Internet und der globalen Vernetzung sei Dank.

Meiner Mutmaßung nach liegt auch hier das Problem bei so vielen von uns: AI bietet (uns) momentan (?) in der breiten Masse wenig bis keine Vorteile, will und benötigt aber Vollzugriff auf alle Informationen weltweit. Und auch lokal von dir.

Ich bin bestimmt keine "Datenschutzheulsuse", aber für mich besteht hier das konkrete Problem. Das gleicht für mich (der nicht den großen Überblick hat) einer Wildwestmanier.
 
Für mich ist KI in allererster Linie ein Übersetzungsfehler. Ein einziges riesig großes Missverständnis. Das englische Wort intelligence mit dem deutschen „Intelligenz“ gleichzusetzen, das erzeugt genau dieses Gefühl von schwammiger Begrifflichkeit, wie es im deutschen Sprachraum vor gar nicht allzu langer Zeit mit dem Begriff Cloud (hier aber ganz bewusst, dieser Begriff trägt die Nicht-Greifbarkeit ja groß im Namen) schon einmal geschehen ist. Schließlich ist auch die CIA bei aller Liebe alles mögliche, aber keine Intelligenz-Agentur.
 
Das englische Wort intelligence mit dem deutschen „Intelligenz“ gleichzusetzen, [...]
Es ist beim Thema „Artificial Intelligence“ schon eindeutig das gemeint, was auch im Deutschen mit „Intelligenz“ bezeichnet wird. Dass das Wort im Englischen einen weitaus größeren Bedeutungsumfang hat, ist für die Sache selbst nicht von Belang, lässt aber natürlich Interpretationsspielraum, auch von Seiten der Entwickler und Nutzer.

Noch ein wenig Klugscheißerei: lat. intellegere „erkennen“, „einsehen“; „verstehen“; wörtlich „wählen zwischen …“ von lateinisch inter „zwischen“ und legere „lesen, wählen“ (Wikipedia) - Mit Erkenntnis oder Einsicht kann also beides gemeint sein, einerseits das eigene Verstehen von Zusammenhängen, andererseits die Einsicht in das nicht unmittelbar sichtbare Handeln eines Gegners. Ich bin mir aber sicher, dass Letzteres auch beim englischen Begriff „Artificial Intelligence“ per se erstmal keine, und wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die letztendliche Nutzung steht dann wieder auf einem anderen Blatt.
 
OpenAI hat den Begriff Artificial Intelligence im Firmennamen für sich vereinahmt, als ob das Plappermaul ChatGPT die einzige Anwendung von AI wäre. AI gibt es in verschiedensten Facetten bereits seit Jahrzehnten
Flugsimulatoren, selbstfahrende Fahrzeuge, Autopilot und zig weitere "intelligente" Anwendungen

Die Redmonder haben den Laden für sich vereinnahmt und schüren die Hype in der Erwartung exorbitanter Gewinne. Von der ursprünglich erklärten Absicht, AI zum Wohl der Gesellschaft (weiter) zu entwickeln, ist wenig bis nichts übriggeblieben.

Die Hype eher schon Hysterie wird von Unternehmen wie NVIDIA forciert, die den humanoiden Roboter= Blechkiste ala Star Wars als die Zukunft der Menscheit propagieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema zurück:

Was hat eine Tastatur damit zutun dass der Computer KI tauglich ist?

Das wär die Frage die man den Microsoft/Intel Leuten stellen sollte. Hat diese Tastatur etwa einen eigenen
KI Chip integriert (neben der neuen Taste) die den Computer dann erweitert? Kann man KI Computer dann nur mehr im Bundle mit einer Tastatur erwerben und wenn diese kaputt wird ist der Computer dann seiner KI beraubt worden :ROFLMAO:?

Als Presseangestellter würd ich das bei der Einführung die Leute von Microsoft/Intel dann fragen.

Würd mir gerne deren Gesichter ansehen bei den Antworten darauf.
 
Was hat eine Tastatur damit zutun dass der Computer KI tauglich ist?
Danke, genau das habe ich mich auch gefragt. Im Prinzip hat MS bei seinen eigenen Keyboards (ob Type Cover oder fest verbaut) ja bloß die Kontextmenü-Taste durch die Copilot-Taste ausgetauscht. Würde mich nicht wundern, wenn irgendwo tief in der Registry einfach bloß ein Wert existiert, der festlegt, wie das System auf diese eine Taste reagieren soll und es letztlich egal ist, wie sie beschriftet ist.
 
Als Presseangestellter würd ich das bei der Einführung die Leute von Microsoft/Intel dann fragen.

Würd mir gerne deren Gesichter ansehen bei den Antworten darauf.
Dann wärst Du aber enttäuscht, denn die würden dir freundlich lächelnd eine souveräne Antwort geben. Die hätte zwar nichts mit Deiner Frage zu tun, aber genau das ist deren Job ;).
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das Ganze mit KI wiederholen wird. Heute ein schmissiger Begriff um zaghafte Anfänge mit teils belächelnswerten Ergebnissen. Aber morgen?

Da ist aber schon der Fehler. Die Anfänge gab es schon vor über 20 Jahren. Was man heute mit "KI" bezeichnet, waren damals einfach Routinen. Jeder Spamfilter, der vom Nutzer trainiert werden kann, ist heute etwas, was in den Bereich "KI" fällt. Ist aber alles nicht neu. Gab es damals schon.

Irgendwelche Chatbots, die mehr oder weniger sinnlose Antworten auf Fragen gaben, gibt es auch schon ewig. Mittlerweile formulieren sie schöner und manchmal sind die Antworten nicht mehr ganz so sinnlos. Aber neu ist das alles nicht.

Aber die Technik, weitgehend den Kinderschuhen entwachsen, ist dann wahrscheinlich allgegenwärtig und einfach da.

Die Technik ist schon allgegenwärtig. Nur dass man jetzt überall das "KI" Logo draufpappt, das ist neu.

Neu ist also vor allem der Hype.
 
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