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Microsoft bindet Cortana unter Windows 10 an Edge und Bing

Seit Windows 10 haben wir Cortana als Bestandteil des Betriebssystems. Websuchen mit Cortana werden automatisch mit Bing durchgeführt. Besonders im deutschsprachigen Raum suchen die meisten Nutzer aber viel lieber mit Google, und so machten schnell entsprechende 3rd Party Tools die Runde, welche die Suche von Bing nach Google “verbogen”. Diesen Tools macht Microsoft mit einer serverseitigen Änderung bei Cortana den Garaus. Die Recherche im Web mittels Cortana funktioniert nur noch mit Bing und nur noch mit Edge. Die Websuche über das Eingabefeld von Cortana ist fix mit der hauseigenen Suche und dem neuen Microsoft-Browser verdrahtet.

Das klingt nach Bevormundung und genau das ist es auch. Derart drastische Maßnahmen passen irgendwie gar nicht mehr zum “neuen Microsoft”. Dass nun sehr viele Nutzer einen Rechtsklick auf die Taskleiste ausführen und auf Cortana / Ausblenden klicken werden, ist vermutlich einkalkuliert.

Nachvollziehbar ist es aber allemal. Letztlich basiert Cortana auf Bing und ist auch dazu gedacht, dessen Position zu stärken. Ob der Nutzer über die Cortana-Suche bei Google landet oder auf Cortana komplett verzichtet, macht für Microsoft keinen Unterschied, und darum sagt man: Ganz oder gar nicht. Kann man aus Sicht des Unternehmens verstehen, macht aber eben nicht den besten Eindruck.

Microsoft betont, dass die Einstellungen für den Standardbrowser und die dort hinterlegte Standardsuchmaschine von dieser Maßnahme nicht berührt werden. Wer also beispielsweise Chrome als Browser verwendet und dort mit Google sucht, für den bleibt alles beim Alten. Nur die Suche im Cortana-Feld führt eben zwangsläufig zu Edge.

Ich halte diese Maßnahme für eine direkte Antwort auf die Funktion, die Google kürzlich in seinen Chrome-Browser integriert hat. Der kann das Verbiegen der Cortana-Suche nämlich jetzt von Haus aus erledigen. Oder besser gesagt, er konnte es. Der Schalter war standardmäßig nicht aktiv, aber ich bin mir ganz sicher, dass es bald so gekommen wäre. Somit könnte man den Schritt von Microsoft beinahe als Selbstverteidigung bezeichnen.

Quelle: Microsoft

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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