Windows 10: Überblick über die Highlights im April-Update

Das April Update ist bereits das fünfte große Funktionsupdate für Windows 10, seit es im Juli 2015 an den Start gegangen ist. Das Update mit der Versionsnummer 1803 bringt einige größere und ganz viele kleine Änderungen mit. Alles an dieser Stelle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, und garantiert würden wir auch so Einiges vergessen.
Wir laden euch hiermit zu einem kleinen Rundgang durch die Highlights des April Update ein. Einzelne Funktionen haben wir schon vorab in ausführlichen Beiträgen besprochen, darum ist der Artikel mit weiterführenden Links gespickt. Solltet ihr Appetit bekommen und nicht warten wollen, bis es per Windows Update auf euren PC kommt, dann findet ihr in diesem Beitrag die notwendigen Informationen, wie ihr es sofort bekommen könnt.
Timeline
Die neue „Timeline“ ist das populärste Feature in diesem Update. Sie erlaubt, wie es der Name schon sagt, eine Zeitreise durch die letzten Tätigkeiten, und zwar geräteübergreifend. Durch den Zeitstrahl kann geblättert werden, in dem man auf den TaskView-Button (rechts neben dem Cortana-Suchfeld) klickt. Über alle Details der Timeline hat Martin bereits einen Artikel verfasst, auf den ich an dieser Stelle verweisen möchte.
Near Share / Umgebungsfreigabe
Wer Apples Funktion AirDrop kennt, der kennt auch Near Share, das in der deutschen Version „Umgebungsfreigabe“ heißt. Damit lassen sich Dateien schnell und einfach von einem Gerät auf ein anderes übertragen. Voraussetzung ist, dass auf beiden Geräten Windows 10 Version 1803 installiert ist und die Umgebungsfreigabe über die Einstellungen oder das Icon im Info-Center aktiviert wurde.
Einstellungen
Bei den PC-Einstellungen hat sich sowohl optisch als auch inhaltlich so Einiges getan. Das Fluent Design hält Einzug und die Startseite wurde übersichtlicher gestaltet. Mit diesem Update ziehen auch wieder einige Funktionen aus der klassischen Systemsteuerung in die PC-Einstellungen um.
Die wichtigsten Änderungen in Stichpunkten:
- Startseite überarbeitet
- für lokale Konten kann eine Sicherheitsfrage für die Anmeldung hinterlegt werden.
- Unter System / Anzeige findet man nun die „Erweiterten Skalierungseinstellungen“. Damit können Probleme mit älteren Programmen gelöst werden, die sich nicht korrekt an die gewählte Auflösung und Skalierung anpassen.
- Aus den Ruhezeiten wurde der „Benachrichtigungsassistent“, der verschiedene Optionen bietet, Regeln für die Anzeige von Benachrichtigungen zu erstellen. Es lässt sich zum Beispiel einstellen, dass man keinerlei Benachrichtigungen erhält, während man spielt.
- Die Regions- und Sprach-Einstellungen wurden neu gestaltet, Sprachpakete werden jetzt über den Store ausgeliefert.
- Bei Geräten mit SIM oder eSIM kann ein Datenlimit für Mobilfunkdaten festgelegt werden.
- In der Rubrik Apps gibt es nun eine Seite „Autostart“ mit den entsprechenden Einstellungen (der Reiter im Task Manager ist aber ebenfalls noch vorhanden).
- Die Funktionen zur Barrierefreiheit wurden erweitert, dazu hat Martin ebenfalls einen separaten Artikel verfasst.
- Die Sound-Einstellungen wurden integriert (unter System und unter erleichterte Bedienung)
- App-Berechtigungen lassen sich jetzt einzeln per App anzeigen und verwalten.
- Die Datenträger-Bereinigung wurde in die Settings-App integriert (unter System/Speicher)
- Unter Apps/Videowiedergabe finden die Besitzer von HDR-Monitoren zusätzliche Optionen für die Video-Optimierung.
- Übersichtlichere Verwaltung von Schriftarten.
App-Einstellungen werden nun schneller erreicht (Start, Rechtsklick auf App, Mehr, Einstellungen)
Datenschutz
Die wichtigste Änderung beim Datenschutz fällt schon bei der Installation des Updates auf. Alle sensiblen Einstellungen, die dazu führen können, dass Daten an Microsoft gesendet werden, müssen explizit bestätigt werden. Bisher konnte man alle Einstellungen mit einem Klick bestätigen. Die neue Vorgehensweise bedeutet für den Benutzer mehr Aufwand, gleichzeitig aber auch mehr Kontrolle. Details inklusive Screenshots findet ihr in diesem Beitrag von Martin.
In den Einstellungen gibt es in der Rubrik Datenschutz außerdem eine neue Option, mit der die Diagnosedaten eingesehen und gelöscht werden können. Dazu muss aus dem Store noch der „Diagnostic Data Viewer“ geladen werden.
Microsoft Edge
Der Windows 10-Browser macht mit dem Frühjahrs-Update wieder einen ordentlichen Sprung nach vorne. Die wohl wichtigste Änderung steckt unter der Haube, denn die Service Worker sind die Voraussetzung für die Unterstützung der Progressive Web Apps, die nach dem Willen von Microsoft in Zukunft auch unter Windows eine wichtige Rolle spielen sollen.
Es gibt aber auch Änderungen an der Oberfläche: Das dunkle Design ist jetzt vollständig umgesetzt, wie man auf dem Screenshot sehen kann. Dieser zeigt noch eine weitere Neuerung: Einzelne Tabs können jetzt stummgeschaltet werden, wenn deren Audio-Ausgabe stört.
Eine weitere bisher vermisste Funktion, die nun nachgerüstet wurde, ist das automatische Ausfüllen von Formularen und Kreditkarten-Informationen. Ebenfalls sehr nützlich: Erweiterungen lassen sich nun auch bei aktiviertem „InPrivate-Modus“ verwenden. Darüber hinaus ist noch erwähnenswert, dass einige offene Medien-Formate wie OGG Vorbis oder Theora nun nativ unterstützt werden.
Verbesserungen gibt es auch bei der Unterstützung von eBooks. Es gibt einen verbesserten Lesemodus (siehe das nachfolgende Bild), außerdem können eBooks im EPUB-Format direkt abgespeichert werden.
Der Hub mit Favoriten, Verlauf, Leseliste und Downloads wird nun wesentlich übersichtlicher angezeigt:
Nach wie vor wird Edge kontrovers diskutiert, und sicher wird er auch nach dem Frühjahrsupdate nicht zu seinem großen Siegeszug aufbrechen. Kevin hat unlängst in einem Kommentar dennoch eine Lanze für den Windows 10 Browser gebrochen festgestellt: Edge ist besser als sein Ruf.
Fluent Design
Das Fluent Design breitet sich mit diesem Update weiter über das System aus, man findet es in vielen integrierten Apps und auch an anderen Stellen im System, unter anderem auch im Startmenü und im Info-Center.
In den PC-Settings greift das neue „Reveal Design“, das mit einer Animation die Position des Mauszeigers hervor hebt:
Cortana
Wenn über Neuerungen bei Cortana gesprochen wird, dann geschieht das meist mit dem Zusatz „nur für US-Nutzer verfügbar“. Das ist in Windows 10 Version 1803 glücklicherweise anders, denn das neue Design des Cortana-Notizbuchs ist auch in der deutschen Version verfügbar:
Es gibt noch weitere Neuerungen, zum Beispiel können Aktionen, die man auf anderen Geräten begonnen hat, nun auch über das Cortana-Interface fortgesetzt werden, bisher wurden entsprechende Benachrichtigungen nur im Info-Center angezeigt.
Dazu gibt es noch eine neue App mit dem Namen „Cortana Show me“. Sie richtet sich an eher unerfahrene Nutzer und soll ihm dabei helfen, sich in den vielfältigen Einstellungen von Windows 10 besser zurecht zu finden. Die App kann hier aus dem Store geladen werden (Windows 10 Version 1803 ist Voraussetzung). Einen Erfahrungsbericht zu Cortana Show Me nebst Screenshot und Video findet ihr hier.
Mixed Reality
Auch bei Mixed Reality gibt es einige Neuerungen, zum Beispiel die neue Umgebung Skyloft. Außerdem wurde die Kompatibilität mit Steam VR verbessert, was sich vor allen Dingen bei der Performance bemerkbar macht. Alle Neuerungen in Mixed Reality hat Martin hier in einem Beitrag zusammengefasst.
Game Bar
Das Layout der Game Bar wurde grundlegend erneuert, um mehr Funktionen unterzubringen und gleichzeitig den Zugriff auf besonders häufig verwendete Features zu vereinfachen. So sieht das Ergebnis aus:
Sonstiges
Kontaktleiste bzw. People Hub
- Bis zu zehn Kontakte können angepinnt werden
- angepinnte Kontakte können nun beliebig verschoben werden
- Kontakte können nun zwischen der Taskbar und dem My People Hub per Drag&Drop verschoben werden
Tastatur und Eingabe
- Emoji-Panel nun auch in Deutschland verfügbar
- Verbesserte Handschrifterkennung
- Für das Touch-Keyboard steht jetzt der Split-Modus zur Verfügung
- Wortvorschläge auch bei Verwendung der Hardware-Tastatur verfügbar
Es gibt wie gesagt noch viel mehr zu entdecken. Haben wir etwas Wichtiges vergessen? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit – oder erzählt uns, was euer Lieblings-Feature im Frühjahrs-Update ist.
Kommentare
Wie schaut hier die technische Umsetzung genauer aus?
Nun mach dich mal locker, das kannst du alles in den Datenschutzeinstellungen regeln... Kein Grund für Schnappatmung. :D
Recent ist dir ein Begriff? Das ist im Prinzip nur Version 2.0 wobei die Clouderweiterung sicher noch für hitzige Diskussionen sorgen wird
Nach zwei Jahren Programmieren haben es 185 IT Ingenieure bei MS geschafft User wünsche zu realisieren danke dafür !
Schöner wäre es wenn sie den optischen Fehler, der sich seit Versionen durch die Taskleiste zieht, mal beseitigen würden.
Dann musst du dir ein Betriebssystem holen, dass Dateien keinen TimeStamp zu ordnet. Hier wird ja im Prinzip nur in einem Interface Daten sichtbar gemacht, die eh schon seit jeher Bestandteil aller Dateien sind.
Schöner wäre es wenn sie den optischen Fehler, der sich seit Versionen durch die Taskleiste zieht, mal beseitigen würden.
Und dieser Fehler wäre bitte was? Mir ist nichts bekannt, und ich nutze Windows 10 seit Jahren auf mehreren Systemen parallel.
Das Emoji-Panel, die Stummschaltung in Edge und vor allem der Benachrichtigungs-Assistent sind meine Favoriten ?
Außerdem funktioniert Bluetooth-Audio deutlich besser und kann mehr. Das wird irgendwie nirgends erwähnt.
Wenn Ordner der Taskleiste zugefügt werden und die Taskleiste fixiert wird, erscheint ein abgeschnittenes Symbol der ersten Datei im Ordner. Das ist schon seit mind. Vista so.
Ich betrachte das als optischen Fehler.
Und wie gesagt, solange die Taskleiste nicht fixiert wird, kann man sich das passend schieben. Fixiert man die Taskleiste, rückt diese ein und dann schaut es so aus.
Dann ist es natürlich kein Wunder, dass ich davon nie etwas bemerkt habe, da ich diese Funktion noch nie genutzt habe... ^^
Merke gerade das es sehr still hier geworden ist:D Schätze mal da werden gerade die "weiter Buttons" ordentlich malträtiert werden:lol
In Summe sicher mehr davon im System, aber gerade dort isses doch alter Hut, oder? :?
Ergänzung: Den Reveal-Effekt finde ich von der Idee her gut. In der Umsetzung finde ich ihm trotzdem hässlich. :D
Alternativlos?
Feedback: https://aka.ms/AA1615d
Near Share ist der Button Umgebungsfreigabe im Info-Center und wird unter Einstellungen/System/Gemeinsame Nutzung verwaltet.
Fluent Design ist schon länger Bestandteil von Windows 10. Die wesentlichen Neuerungen im April Update sind mehr Fluent-Design-Elemente in den Apps und Edge und die sichtbarste Veränderung ist der Tranzparenzeffekt in den Einstellungen in der linken Spalte in den Untermenüs wie System, Update und Sicherheit, etc. Spezielle Schalter für das Fluent-Design gibt es nicht, sondern nur die üblichen Schalter fürs Design unter Einstellungen/Personalisierung.
Timeline und Umgebungsfreigabe könnten ohne Microsoft-Konto nur eingeschränkt oder gar nicht funktionieren. Habe jedoch gerade keinen Rechner ohne Microsoft-Konto, an dem ich das ausprobieren könnte.
Zum Fluent Design: Dies scheint bei mir nur zu funktionieren, wenn ich in den Einstellungen unter 'Farben' die Funktion "Automatisch eine Akzentfarbe aus meinem Hintergrund auswählen" deaktiviert habe. Schalte ich es ein, verschwindet der Transparenzeffekt komplett.
Neuerungen die für mich von Bedeutung wären.
Es wurde mir wieder Edge, Cortana und OneDrive auf die Platte getan...und wie
jedes mal lösche ich das wieder.Ansonsten ist bis auf ein paar Einstellungen
alles unverändert geblieben.
Ich habe mir nur mal den Edge kurz angeschaut...und weiss warum ich den immer
noch lösche und das kein Verlust für mich ist.
Neuerungen die für mich von Bedeutung wären.
Es wurde mir wieder Edge, Cortana und OneDrive auf die Platte getan...und wie
jedes mal lösche ich das wieder.Ansonsten ist bis auf ein paar Einstellungen
alles unverändert geblieben.
Ich habe mir nur mal den Edge kurz angeschaut...und weiss warum ich den immer
noch lösche und das kein Verlust für mich ist.
Welche Neuerungen wären denn für dich von Bedeutung? Interessiert mich wirklich, gerade bei Leuten, die oft sofort alles deaktivieren, was neu ist. Vielleicht ist ja auch was dabei, was ich wollen würde :-)